Archiv des Autors: Kirstin Naito

Weingut Miquel Oliver Mallorca

 

Wer Mallorca besucht und an Wein interessiert ist, sollte auf keinen Fall einfach an Petra vorbeifahren ohne das Weingut von Miquel Oliver besucht zu haben. Und nicht nur der guten Weine wegen – auch wegen der sehr symphatischen Winzerin Pilar und Anne – die eine ganze großartige Führung und Weinverkostung macht. Für eine Führung sollte man sich jedoch vorher telefonisch melden zu einer Terminvereinbarung.

 

Öffnungszeiten:

Montags  bis Freitag 10 – 18 Uhr

Samstag 11 – 13:30 Uhr

Sonntag – geschlossen

 


Telefon: +34 971 56 11 17

Adresse:

Carretera de Petra Santa Margalida, km 1,8, 07520 Petra, Balearic Islands, Spanien

http://www.miqueloliver.com/de/

Ich möchte nicht zuviel verraten – nur so viel, ein Besuch dort hat Wohlfühlcharakter.

 

 

 

 

Facebookverweigerer

Ich habe in den vergangenen Wochen häufiger darüber nachgedacht mich bei der Genfer Konvention für Menschenrechte zu beschweren aufgrund von Diskriminierung.

Außer mir wird es doch auch noch andere Menschen geben, die aus doch sehr offensichtlichen Gründen, keinen Facebook Account haben – oder – und ja, auch solche gibt es, Facebook einfach strikt verweigern.

Schließlich möchte nicht jeder einer Community angehören in der Intimstes ausgeplaudert wird, Menschen es nicht peinlich finden jedem noch so unsinnigen Kommentar zu folgen und / oder diesen zu liken (alleine bei diesem Wort rollt es mir die Fußnägel auf), die ihr mikrokleines Wertigkeitskeitsgefühl auf Übergröße aufblasen müssen indem sie hunderte, gar tausende Facebook Freunde haben, von denen sie 99,9 % nicht persönlich kennen und auch nie kennenlernen werden. Noch schlimmer sind die ständig unzufriedenen Wutbürger, die lieber ihr eigenes Versagen, auf alles was lebt und atmet schieben, anstatt sich darüber Gedanken zu machen, was sie selber in ihrem Leben bewegen können um zufriedener zu werden. Von den Hasspostern möchte ich gar nicht reden, denn die bekommen bedauerlicherweise und zu Unrecht genug Aufmerksamkeit. Solche Menschen sollten wir ignorieren die verdienen weder unsere Empörung noch unseren Zorn.

Aus all diesen o. g. Gründen will ich mit Facebook nichts zu tun haben. Ist doch verständlich oder? Aber genau hier beginnt die Diskriminierung.

Schon im Jahr 2015 wollte ich die hier ankommenden Flüchtlinge mit Sachspenden unterstützen. Gefragt waren vor allem Hygieneartikel. Gesagt, getan? Gar nicht so einfach was, wie und wohin. So wurde das Internet befragt und siehe da die Caritas gab Auskunft. Fein!

Allerdings zu dieser Zeit, konnte man sich lediglich über Facebook informieren. E-Mail schreiben, Telefonnummer…. Erst nach sehr langer Recherche. Unverschämt und nicht sehr hilfreich. Andere hätten darüber vielleicht schon wieder die Lust am Helfen verloren.

Ein weiteres Beispiel:

Ein Gewinnspiel bei Puls 4. Mit wem würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen? Es gab auch etwas zu gewinnen, Kaffee vom Meinl und die dazu gehörigen Tassen, um die ich schon seit Jahren herum schleiche, wie die Katze um den heißen Brei.

Super Sache denke ich mir – gerne mit Adele Neuhauser. Und wenn das nicht geht, die Chance den Kaffee mitsamt der Tassen zu gewinnen. Aber was ist das? – Ich darf nicht mitspielen, denn ich habe keine Facebook Account.  Anrufen? Mailen? Postkarte schreiben? Fehlanzeige!

Auf meine Mail Anfrage bei Puls 4 – kam, wie man sich vielleicht denken kann – keine Antwort. Das war’s dann wohl mit uns liebe Frau Neuhauser – und es hätte so spannend werden können.

Alleine schon die Tatsache, dass ich ohne den Zuckerberg mit Daten zu füttern, auf konventionelle Weise, an bestimmten Dingen nicht oder nur sehr umständlich teilnehmen kann, ärgert mich.

Zumindest eine Mail sollte man schreiben können.

Bedauerlicherweise stoße ich immer häufiger auf solche Situationen. Man wird ja regelrecht genötigt derartige Kanäle zu nutzen und die meisten tun es ohne es groß zu hinterfragen und setzen voraus, dass alles rund um sie herum genau so tickt wie sie. Das ist genau die Denkweise der Amerikaner – was bei uns funktioniert muss überall so laufen.

Viele junge und kleine Unternehmen machen sich damit keine Freunde und Kunden, indem sie Menschen, die bewusst auf FB, Instagram, Twitter usf. verzichten wollen, ausschließen oder ihnen die Kontaktaufnahme unnötig schwer machen. Zweimal auf der Homepage geschaut – keine Mailadresse gefunden – und raus bist du.

Meine persönliche Meinung ist dass FB und Co Kinderkram und eines denkenden Menschen nicht würdig sind – erfreulicherweise gibt es immer mehr Menschen, die ähnlich denken und auch wieder auf konventionellere Weise miteinander in Verbindung treten, einen Tisch reservieren oder Informationen teilen wollen. Was nicht heißen soll, dass wir wieder Trommeln oder Rauchzeichen geben – aber ein Brief oder eine Postkarte mit ein paar netten und persönlichen Worten sind doch auch sehr schön.

Fair leben – Tipps – die Erste

Marokko zum Essen und Genießen

http://www.lorient.at/erfahremehr/lorient-kocht

 

Dieses Kleinod bietet marokkanische Küche vom Feinsten. Die Speisen kommen ganz frisch und heiß auf den Tisch und durch das intime Ambiente fühlt man sich eher bei Freunden zum Essen eingeladen als zu Besuch in einem Restaurant. Aber genau das will das L’Orient auch nicht sein – ein Restaurant im herkömmlichen Sinne. Hinein kommt der kulinarisch interessierte Gast nur mit Voranmeldung. Die Begrüßung ist persönlich, der Koch werkt mit Leidenschaft und die aufmerksame Bedienung rundet das ganze Konzept ab. Ein Abendessen zum Wohlfühlen und sich Fallenlassen.

L’ORIENT – kocht Rotensterngasse 22 1020 Wien

 

Fair gepflegt und schön gemacht! Pflege von Kopf bis Fuß

www.botanicus-vienna.at

 

Botanicus Vienna

Margaretenstr. 80

1050 Wien

Das Botanicus Vienna zählt zu meinen absoluten Lieblingsgeschäften. Nicht nur wegen der Kosmetik sondern auch der schönen Textilien und des Polnischen Steingutes wegen. Schön ist es dort und es duftet wie auf einer Sommerblumenwiese. Die Bedienung ist engagiert, freundlich und kompetent. Die Produkte sind ausgezeichnet und machen nicht nur eine schöne Haut und glänzendes Haar sondern bereiten durch Duft und Konsistenz einfach Vergnügen und das den ganzen Tag hindurch.

Das Konzept der Nachhaltigkeit zieht sich vom Anbau über die Erstellung und Verarbeitung bis hin zu den Aufbewahrungsmaterialien. Vieles wird in Glasflakons und Metalltuben – bzw. dosen verkauft. Das schont nicht nur die Umwelt sondern sieht auch sehr elegant im Bad aus

Fairer Chic zum Ausgehen fein

www.anukoo.com

Anukoo Fair Fashion Gumpendorfer Straße 28 1060 Wien, Austria

 

Französische Mode

Le Miroir
Am Margaretenplatz
Strobachgasse 2
1050 Wien

http://www.lemiroirwien.com

Ein schön verspieltes Geschäft in dem auch einfach nur das Reinschauen Spaß macht.

FAIR leben! Erleben – Aufleben.

Wer nachhaltig und fair durch sein Leben gehen will hat es mitunter nicht ganz leicht. Trotz steigendem Trend nach Nachhaltigkeit, Bio, Fair Trade und Balance muss in vielen Bereichen doch intensiv recherchiert werden. Das kann unter Umständen mühsam sein.

In den vergangenen Jahren habe ich genau das getan – recherchiert. Mir ist es wichtig, dass mein Geld soweit es möglich ist in der Österreichischen oder Europäischen Wirtschaft verbleibt. Auch wenn ich für Großgeräte wie beispielsweise Staubsauger, Waschmaschine etc. mehr zahle. www.topprodukte.at

Aber es geht nicht nur darum, saisonales Obst und Bioprodukte zu kaufen. Es geht auch darum sich seines Konsumverhaltens bewusst zu werden. Für mich persönlich heißt das auch auf bestimmte Dinge zu verzichten, was in einer Überflussgesellschaft wie der unsrigen fast nicht ins Gewicht fällt.

Wer will schon Schokolade essen, die aus einem Rohstoff gewonnen wird, für den Kinder Feldarbeit leisten müssen anstatt zur Schule zu gehen? Macht ein Kleidungsstück wirklich noch Freude wenn man befürchten muss, dass Menschen in Asien dafür 14 Stunden und länger, teilweise ohne Pausen in heiße, stickige Produktionshallen gesperrt werden?

Die Antwort darauf kann man sich nur selber geben. In einer „Geiz ist geil“ Gesellschaft kann es nur viele Verlierer und kaum Gewinner geben. Was auch zunehmend deutlicher wird.

Ein gutes Leben führen zum Nachteil anderer? Kann das glücklich und zufrieden machen? Natürlich ist mir durchaus bewusst, dass sich das Rad nicht zurück drehen lässt. Als Konsument habe ich aber auch Macht und dessen bin ich mir bewusst. Meine Verweigerung bestimmte Dinge zu kaufen, etwas zu tun oder zu  verweigern wird jetzt nicht die Welt ändern, aber ich sehe dass es immer mehr Menschen gibt, die sich ihrer sozialen Verantwortung stellen und genau in diese Richtung mitgehen. Nichts tun ist auch keine Lösung! Irgendwann wird der Anteil derer die anders leben wollen groß genug sein und der Markt wird sich zunehmend darauf einstellen müssen.

Es freut mich, dass immer mehr Mensch CarSharing betreiben, die Öffentliche Verkehrsmittel benutzen. Auch die Menge der Menschen die Leistung, in verschiedenen Formen, gegen Leistung tauschen nimmt zu – zwar noch zaghaft, aber auch hier ist zu erkennen, dass erbrachte Leistung nicht immer monetär sein muss.

Hier nun eine Vorstellung dessen was ich ausprobiert und für gut befunden habe.

Die hier vorgestellten Dienstleistungen und Produkte, werden von mir verwendet und ich bin von deren Qualität überzeugt. Trotzdem sind meine Erfahrungen natürlich rein subjektiv geprägt. Wir alle haben individuelle Vorlieben und Vorstellungen und nicht jedem wird alles gefallen.

 

Um nicht zu viel vorweg zu nehmen und das „Aha-Erlebnis“ zu erhalten versuche ich mich in den folgenden Beschreibungen kurz zu fassen. Die Neugierde soll bleiben und die Lust der Selbsterkundung.

Näheres unter Fair leben – Einkaufstipps

Nachhaltigkeit – Einfache Tipps für den Alltag:

  • Kaufen Sie bevorzugt Lebensmittel aus Österreich / Deutschlan – das vermeidet lange Transportwege
  • Ziehen Sie saisonales Obst und Gemüse vor – weil es besser schmeckt und nicht von weit her kommt.
  • Probieren Sie öfters mal die vegetarische Küche – die Fleischproduktion verbraucht viele Ressourcen.
  • Entscheiden Sie sich öfter für heimische Fische – Forelle, Saibling, Zander und Co – statt leer gefischter Meere.
  • Entscheiden Sie sich für Mehrweg-Flaschen – das hilft die Müllberge zu verringern und spart Energie in der Herstellung.
  • Standby-Betrieb ist der „Stromfresser-Modus“ – schalten Sie Ihre Elektrogeräte ganz aus. So sparen Sie Strom und Geld.
  • Verwenden Sie LED-Lampen – auch Ihrer Stromrechnung zuliebe.
  • Fahren Sie mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln – das erspart Frust im Stau.
  • Verwenden Sie Recyclingpapier – im Büro und zuhause.
  • Beim Kauf von neuen Geräten für Ihren Haushalt empfehlen wir einen Blick auf www.topprodukte.at, einem Kooperationspartner des WWF Österreich. Dort finden Sie die energieeffizientesten Geräte, wie zum Beispiel Fernsehgeräte, Kaffeemaschinen, uvm.

Living Planet Report des WWF von 2014

Alle 2 Jahre schickt der WWF die Erde sozusagen zum Gesundheitscheck. Die Ergebnisse werden im sogenannten „Living Planet Report“ zusammengefasst.

Hier in Kürze zusammengefasst die aktuelle Diagnose:

 

Der Mensch gönnt dem Planeten keine Regeneration. Er riskiert damit nicht nur, dass es zukünftig keine Tiger, Elefanten und Gorillas geben wird, sondern er entzieht sich und seinen Nachfahren die Lebensgrundlagen in atemberaubender Geschwindigkeit. Die Auswirkungen sind in Form von Wassermangel, Klimawandel und Artensterben deutlich spürbar.

Die Lebensgrundlage des Menschen basiert auf intakten Ökosystemen, doch diese ökologischen Bedingungen wurden in Meeren und auf den Kontinenten bereits grundlegend verändert.

Die Natur, die neben Wasser, Energie, Nahrung und vieles mehr, alles für des Menschen Lebensgrundlage bereithält, wird seit langer Zeit überstrapaziert. Seit über 40 Jahren nutzt der Mensch mehr natürliche Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Schon heute verbraucht der Mensch jährlich die Ökosystemleistungen von umgerechnet 1,5 Erden. Und wenn kein Umdenken stattfindet sind bis 2030 bereits zwei Planeten nötig um die Ökosystemleistungen bereit zu stellen die der Mensch pro Jahr aufzehrt.

Der Mensch lebt also als hätte er einen Reserveplaneten in der Tasche.

Unsere Füße sind zu groß (Auszug aus dem Panda Magazin des WWF, Ausgabe 1 – 2015)

Der sogenannte ökologische Fußabdruck* illustriert das Maß unserer Ressourcennutzung. Er misst die biologisch produktive Landfläche – auch Biokapazität² genannt -, die für die Bereitstellung von Ressourcen erforderlich ist. Dazu gehören Ackerland, Weideland, bebaute Flächen, Fischgründe und produktive Wälder. Auch der CO²-Fußabdruck ist darin enthalten. Er ist ein Maß für die Waldfläche, die für die Aufnahme jener CO²-Emissionenn notwendig wäre, die nicht von den Ozeanen absorbiert werden können. Unter allen Faktoren, die den ökologischen Fußabdruck beeinflussen, dominiert seit mehr als 50 Jahren Kohlenstoff, der als Kohlendioxid bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern entsteht. Sein Anteil am gesamten ökologischen Fußabdruck wächst kontinuierlich. 1961 machte er 36 % des ökologischen Fußabdrucks aus, 2010 lag der Anteil bereits bei 53 %. Dem gegenüber steht eine erhöhte Produktivität. Vor allem dem Ackerland wird heute mehr durchschnittlicher Ertrag pro Hektar abgewonnen als einst. Möglich wurde das durch technologischen Fortschritt in Form von effizienteren landwirtschaftlichen Arbeitsgeräten und intelligenteren Bewässerungstechniken. Insgesamt hat sich die Biokapazität der Erde zwischen 1961 und 2010 von 9,9 auf zwölf Milliarden globale Hektar³ (gha) vergrößert. Im gleichen Zeitraum stieg die Weltbevölkerung allerdings auch von 3,1 auf 7 Milliarden Menschen an. Unterm Strich ist somit die pro Kopf verfügbare Biokapazität von 3,2 auf 1,7 gha gesunken, der ökologischen Fußabdruck eines jeden Menschen jedoch von 205 auf 207 gha gewachsen. Und wächst die Weltbevölkerung wie prognostiziert bis 2050 auf 9,6 Milliarden Menschen an, wird sich die pro Kopf verfügbare Biokapazität noch weiter verringern. Alles in allem entfernen wir uns immer weiter von einer nachhaltigen Gestaltung unserer Zukunft.

Dabei hinterlassen die einkommensstraken Länder seit mehr als 50 Jahren einen größeren ökologischen Fußabdruck pro Kopf ihrer Einwohner, als die Erde langfristig verträgt. Ihren Lebensstil können sie nur deshalb aufrechterhalten, weil sie die Biokapazität anderer Länder nutzen. Hierzu zählt auch Österreich. Im internationalen Vergleich liegen wir mit unserem Pro-Kopf-Fußabdruck von allen untersuchten Ländern auf dem unrühmlichen Platz 17. Würden alle Menschen so leben wieder durchschnittliche Österreicher, bräuchten wir sogar 3,1 Planeten, um alle Bedürfnisse zu decken.

 

*Ökologischer Fußabdruck: Alles menschliche Wirtschaften braucht Fläche. Der ökologische Fußabdruck ist als Summe all dieser Flächen zu verstehen, unabhängig davon, wo sie sich befinden.

 

²Biokapazität: Die Biokapazität bemisst das Vermögen der Natur zur Herstellung von nutzbaren Ressourcen, zur Bereitstellung von Land für bebaute Flächen und zur Aufnahme von Abfällen und Reststoffen wie etwas Kohlenstoff. Die Biokapazität repräsentiert gewissermaßen die ökologische Angebotsseite, im Unterschied zum ökologischen Fußabdruck, der die die menschliche Nachfrage steht.

 

³Globale Hektar (gha): Sowohl der ökologische Fußabdruck als auch die Biokapazität werden in einer Einheit ausgedrückt, die „globaler Hektar“ (gha) genannt wird, wobei 1 gha einem biologisch produktiven Hektar Land weltweit durchschnittlicher Produktivität entspricht.

(Quelle WWF Panda Magazin 1 – 2015)

 

Für mich ist die Quintessenz daraus, damit wir so gut leben, machen wir Schulden bei Mutter Erde, von denen wir heute schon wissen, dass wir sie nicht zurückzahlen können. Das nennt man auch kurz und bündig – AUSBEUTUNG.

Ebenfalls können wir seit über 40 Jahren in den Industrieländern lediglich so gut leben wie wir leben, weil es Länder gibt, die sich die Ausbeutung von Mutter Natur, in dem Maße wie wir es betreiben, aufgrund fehlender technischer Hilfsmittel nicht leisten können. D. h. wir leben unseren Wohlstand auf dem Rücken anderer, weniger wohlhabenderen Menschen. Auch das ist Ausbeutung.

Vor einigen Jahren wurde mir bewusst, dass ich so nicht weitermachen möchte. Schon aufgrund der Tatsache, dass ich in einer reichen Industrienation lebe, wollte ich Verantwortung übernehmen und als Konsument und mit meinem Verhalten Einfluss nehmen und mich den verschiedensten Formen der Ausbeutung verweigern.

 

Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt!

 

www.wwf.at/tipps

Krankes Huhn 28. Oktober 2016

Seit nun mehr einer Woche laboriere ich an einer Stirnhöhlenvereiterung herum. Lästig, lähmend, zach und unglaublich nervig.Genervt bin ich, weil ich eigentlich Urlaub, diesen dringend nötig, mir ganz viele feine Sachen vorgenommen hatte. Stattdessen liege ich seit Tagen in den Armen meines Bettes oder Sofas und das hat zur Folge, dass der Rücken nun auch noch leidig reagiert und mir quasi im Minutentakt, auf die Nase binden muss, dass der Mensch nicht zum Liegen erschaffen wurde. Gottchen nee – als wüsste ich das nicht. Jeder der mal länger krank war wird jetzt wohl zustimmend nicken und mich hoffentlich a bisserl bemitleiden.

Also nicht nur, dass mein Gehör eingeschränkt, die Atmung teilweise schwierig und die Rückenmuskulatur offensichtlich im Ungleichgewicht ist, Super Mario hat sich als Retter seines erkrankten Weibes selbst übertroffen– gibt es seit Tagen —–  HUHN.

Huhn in allen Varianten! Hühnerbrühe, Hühnersuppe, Hühnerfrikassee. Weil – wie wir alle wissen – Hühnerirgendwas kranken Menschen wieder auf die Beine hilft. Bisher unterlag auch ich diesem Irrglauben. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher. Allerdings bin ich mir dahingehend sicher, dass ich nach Tagen des Hühnerwahns, dreistimming, bis zum hohen C, Acapella und bühnenreif gackern kann. Vielleicht stelle ich mal eine Hörprobe meines Könnens online.

Aber wer weiß, vielleicht verhilft mir diese neuerworbene Fähigkeit irgendwann zu einem Job bei Zirkus Roncalli, sollte sich die Firma meiner entledigen wollen.

Mein Heldensterben 27. Oktober 2016

David Bowie, Götz George, Roger Cicero, Tamme Hanken, Peter Lustig, Nicolaus Harnoncourt, Guido Westerwelle, Genschman, Prince, Benoit Groult, Neville Marriner, Walter Scheel und nun auch noch Manfred Krug. Musiker, Politiker, Dirigenten, Schriftsteller, Schauspieler. Menschen die in den vergangenen Jahrzehnten mein Leben begleitet, geprägt, belustigt, verschönt haben. Einige von ihnen – nicht viel älter als ich.

Aha – das Leben ist also endlich. Nicht das wir dies nicht wüssten aber ist es uns auch bewusst? Leben und Tod gehören zusammen, nie war mir das bewusster als in dem Moment, als unsere besten Freunde uns, bei einer Fiaker Fahrt über den Wiener Zentralfriedhof erzählten, dass sie im Dezember ein Kind erwarten. Kurz danach zog der weiße Flügel, das Andenken an Udo Jürgens, an uns vorbei.

Unsere Zeit auf Erden ist begrenzt und mit jedem Heldentod und gerade dann wenn man mehr als die Hälfte schon gelebt hat, rückt diese Tatsache ein wenig mehr ins Bewusstsein. Und trotzdem erwische ich mich dabei, dass ich viele Dinge verschiebe – so als hätte alles noch ewig Zeit. So erwische ich mich dabei eher die Wohnung zu putzen anstatt den ruhigen Herbsttag zu nutzen, in der Sonne zu sitzen und mich einem guten Buch zu widmen. Nicht das dieser Putz jetzt grad dringend nötig gewesen wäre. Die Macht der Gewohnheit? Staub hat in meinem perfekten Haushalt nichts verloren? Was treibt mich dazu zum Staubwedel und nicht zum Buch zu greifen? Zumal Putzen nicht zu den Dingen gehört die ich saugut finde – Lesen hingegen schon. Ehrlich – ich weiß es nicht. Kann man das Bewusstsein auf die Endlichkeit des eigenen Lebens trainieren? Oder braucht es dazu Nahtoterfahrungen? Was macht es so schwer bewusster den Tag zu erleben ohne gedanklich schon den nächsten zu planen, den Moment zu genießen ohne nach kurzer Zeit schon wieder zum Smartphone zu greifen um Mails oder Textnachrichten zu checken, ein Glas Wein zu genießen ohne den Rest der Flasche zu leeren. Einen Weg mal zu schlendern anstatt den Gehweg entlang zu hetzen. Tief durchatmen anstatt Schnappatmen. Einkaufen gehen anstatt Online Shopping. Kaffee im Kafffeehaus und nicht „to go“. Alltägliche Situationen und damit in gern und oft hineingetappte Fallen.

Was mir wohl meine heurig verstorbenen Helden dazu rieten? Achtsam sein! Carpe diem? Nicht aufhören an der Achtsamkeit seines eigenen, einzigen, begrenzten Lebens zu arbeiten. Lernen stehen zu bleiben – denn rennen können wir offensichtlich alle, immerzu. Mehr zuhören als selber reden? Öfter mal die Stille genießen? Den Lieben Zeit schenken, ein offenes Ohr, eine Umarmung und nicht in diversen Konsumtempeln nach Geschenken suchen. Gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit zu bedenken. Wie viel Zeit wir damit verbringen Geschenke für die Liebsten zu kaufen. Wäre diese Zeit nicht besser in gemeinsame Aktivitäten investiert?

Keiner der toten Helden wird mir darauf Antworten geben können, denn diese liegt in mir und beim Schreiben dieser Zeilen stelle ich fest, dass ich noch einen Weg mit und vor mir habe, den ich gehen muss um mir und meinem Leben die verdiente Achtsamkeit entgegen zu bringen.

Einleitung

Warum erzähle ich Wiener G‘schichten?

Gute Frage!

Wenn man so wie ich in ein anderes Land auswandert, dann hinterlässt man Freunde und Familie. Es ist nicht immer so einfach, sein Leben mit Menschen zu teilen die hunderte von Kilometern entfernt leben und dieses „wir bleiben in Verbindung“, hat ja auch so seine Tücken. Trotz mainnigfaltiger Kommunikationstechniken, wie WhatsApp, eMail, sms, Skype, RealTime, und diverser anderer, mehr oder weniger sinnhafter oder sinnbefreiter Plattformen, klappt das nicht immer ganz so wie wir uns das vorgestellt oder vorgenommen haben. Wir haben alle unseren vollgestopften Alltag und dann denkt man sich, ich müsste mich mal wieder in Wien melden, dann schreit das Kind, bellt der Hund, nervt der Partner, kommt die Müdigkeit oder der Tatort und schon verschwindet dieser Gedanke, beim Windeln wechseln, Gassi gehen, Partnerstreit, im Bett oder beim Ermitteln fieser Morde.

So vergehen, Tage, Wochen, Monate – es wird Sommer, Herbst, Winter – die Zeit fliegt dahin und irgendwann weiß man nicht mehr so recht was sich im Leben des anderen abspielt. Mal ganz ehrlich, ich könnte mittlerweile nach Tasmanien ausgewandert sein, zum Riesling anbauen und viele hätten es gar nicht mitbekommen.

Nur was tut man dagegen? Vor allem wenn man keine telefonische Dauerquatsche ist. Jeder der mich kennt weiß, dass ich es hasse zu telefonieren. Sollte ich mich dennoch mal durchringen jemanden anzurufen um nach dem werten Befinden zu fragen, ist entweder besetzt, keiner geht ran oder ich darf nach dem Beeeeeep mit einen Nichts reden. All das macht mich zu einem noch größeren Telefonhasser, zumal man, selbst wenn man dieses Nichts zutextet, häufig nicht mal eine Rückmeldung bekommt. Mal abgesehen davon, dass mein iPhone 6 – alles kann, einschließlich der Reparatur meines Traktors nur telefonieren kann man damit leider nicht vernünftig – Mistdose! Bestätigt nur meinen Auspruch: „Apple is the evil“.

Und überhaupt und sowieso habe ich, dank der Firma und ihrer ständigen Telefonkonferenzen, was das Telefon angeht eine sehr niedrige Frustrationsschwelle. Ja – ich schäme mich nicht diesen meinen Makel laut auszusprechen. Ich bin eine wirklich lausige Telefoniererin.

Welche halbwegs altmodische Methoden zur Kommunikation gibt es noch? Das persönliche Treffen. Leider nicht immer möglich. Briefe schreiben. Weder auf die Österreichische noch auf die Deutsche Post ist so wirklich Verlass, weiß ich aus eigener Erfahrung. Mailen. Ich persönlich finde eMails klasse. Zumal ich auf dem PC schneller schreibe als mit der Hand und auch deutlich leserlicher! Aber Mails an diverse Personen in Deutschland – am besten alle noch mit individuellem Inhalt. Also nee, leeve Lüt – das ist selbst meinem Enthusiasmus zu viel der Arbeit.

Das habe ich die ersten Jahre meines Lebens hier in Wien gemacht, hingebungsvoll, teilweise mit Bildern und Links.

Aber seien wir doch mal ehrlich – viele Mails blieben unbeantwortet und wenn von mir nix kam, dann war die Leitung tot.

Alle Kommunikationstechnologien funktionieren nach beiden Seiten – wer sich jetzt auf den Schlips getreten fühlt, mal kurz inne halten und nachdenken. Ich nehme es niemanden übel, wenn er sich über Monate einfach nicht meldet oder lediglich reagiert. Aber es macht mich nachdenklich, weil ich denke, dass ohne mein beharrliches Bemühen, viele Kontakte längst tot und begraben wären.

Aber wer möchte denn einfach so vergessen werden, nur weil man sich einfach nicht regelmäßig zum Tratscherl, Fußball schauen, Sekt schlabbern treffen kann. Also spätestens wenn ich im Lotto gewinne fliege ich mit meinem Privatjet – einmal monatlich Deutschland an um genau das zu tun – aber bis es soweit ist, muss über Alternativen nachgedacht werden.

Nach langem Nachdenken ist mir nichts g’scheiteres eingefallen als zu bloggen. Das hat den Vorteil, dass jeder den es interessiert, nachlesen kann was grad so in meinem Leben passiert. Wenn es denn passt, kann auch jeder was dazu schreiben oder mir eine Nachricht hinterlassen –  wenn nicht dann nicht.

Denn am Ende des Tages sind Freunde selbstgewählte Familie und gilt es nicht diese auch zu pflegen? Meiner Meinung nach in unseren unsicheren Zeiten mehr denn je, denn niemand ist eine Insel.