Facebookverweigerer

Ich habe in den vergangenen Wochen häufiger darüber nachgedacht mich bei der Genfer Konvention für Menschenrechte zu beschweren aufgrund von Diskriminierung.

Außer mir wird es doch auch noch andere Menschen geben, die aus doch sehr offensichtlichen Gründen, keinen Facebook Account haben – oder – und ja, auch solche gibt es, Facebook einfach strikt verweigern.

Schließlich möchte nicht jeder einer Community angehören in der Intimstes ausgeplaudert wird, Menschen es nicht peinlich finden jedem noch so unsinnigen Kommentar zu folgen und / oder diesen zu liken (alleine bei diesem Wort rollt es mir die Fußnägel auf), die ihr mikrokleines Wertigkeitskeitsgefühl auf Übergröße aufblasen müssen indem sie hunderte, gar tausende Facebook Freunde haben, von denen sie 99,9 % nicht persönlich kennen und auch nie kennenlernen werden. Noch schlimmer sind die ständig unzufriedenen Wutbürger, die lieber ihr eigenes Versagen, auf alles was lebt und atmet schieben, anstatt sich darüber Gedanken zu machen, was sie selber in ihrem Leben bewegen können um zufriedener zu werden. Von den Hasspostern möchte ich gar nicht reden, denn die bekommen bedauerlicherweise und zu Unrecht genug Aufmerksamkeit. Solche Menschen sollten wir ignorieren die verdienen weder unsere Empörung noch unseren Zorn.

Aus all diesen o. g. Gründen will ich mit Facebook nichts zu tun haben. Ist doch verständlich oder? Aber genau hier beginnt die Diskriminierung.

Schon im Jahr 2015 wollte ich die hier ankommenden Flüchtlinge mit Sachspenden unterstützen. Gefragt waren vor allem Hygieneartikel. Gesagt, getan? Gar nicht so einfach was, wie und wohin. So wurde das Internet befragt und siehe da die Caritas gab Auskunft. Fein!

Allerdings zu dieser Zeit, konnte man sich lediglich über Facebook informieren. E-Mail schreiben, Telefonnummer…. Erst nach sehr langer Recherche. Unverschämt und nicht sehr hilfreich. Andere hätten darüber vielleicht schon wieder die Lust am Helfen verloren.

Ein weiteres Beispiel:

Ein Gewinnspiel bei Puls 4. Mit wem würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen? Es gab auch etwas zu gewinnen, Kaffee vom Meinl und die dazu gehörigen Tassen, um die ich schon seit Jahren herum schleiche, wie die Katze um den heißen Brei.

Super Sache denke ich mir – gerne mit Adele Neuhauser. Und wenn das nicht geht, die Chance den Kaffee mitsamt der Tassen zu gewinnen. Aber was ist das? – Ich darf nicht mitspielen, denn ich habe keine Facebook Account.  Anrufen? Mailen? Postkarte schreiben? Fehlanzeige!

Auf meine Mail Anfrage bei Puls 4 – kam, wie man sich vielleicht denken kann – keine Antwort. Das war’s dann wohl mit uns liebe Frau Neuhauser – und es hätte so spannend werden können.

Alleine schon die Tatsache, dass ich ohne den Zuckerberg mit Daten zu füttern, auf konventionelle Weise, an bestimmten Dingen nicht oder nur sehr umständlich teilnehmen kann, ärgert mich.

Zumindest eine Mail sollte man schreiben können.

Bedauerlicherweise stoße ich immer häufiger auf solche Situationen. Man wird ja regelrecht genötigt derartige Kanäle zu nutzen und die meisten tun es ohne es groß zu hinterfragen und setzen voraus, dass alles rund um sie herum genau so tickt wie sie. Das ist genau die Denkweise der Amerikaner – was bei uns funktioniert muss überall so laufen.

Viele junge und kleine Unternehmen machen sich damit keine Freunde und Kunden, indem sie Menschen, die bewusst auf FB, Instagram, Twitter usf. verzichten wollen, ausschließen oder ihnen die Kontaktaufnahme unnötig schwer machen. Zweimal auf der Homepage geschaut – keine Mailadresse gefunden – und raus bist du.

Meine persönliche Meinung ist dass FB und Co Kinderkram und eines denkenden Menschen nicht würdig sind – erfreulicherweise gibt es immer mehr Menschen, die ähnlich denken und auch wieder auf konventionellere Weise miteinander in Verbindung treten, einen Tisch reservieren oder Informationen teilen wollen. Was nicht heißen soll, dass wir wieder Trommeln oder Rauchzeichen geben – aber ein Brief oder eine Postkarte mit ein paar netten und persönlichen Worten sind doch auch sehr schön.

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